Baukulturgemeinden 2016

Krumbach/Vorarlberg, Preisträgerin
Gemeinsam planen, bauen, wohnen

Die Gemeinde Krumbach liegt im Vorderen Bregenzerwald und ist eine Streusiedlung zwischen Wäldern und großen Wiesenflächen. Grundlage des Bauens und der Raumplanung ist ein unter Bürgerbeteiligung entstandenes Leitbild aus den 1990er Jahren. Seitdem weht auf allen Ebenen ein frisches Lüftlein in der Gemeinde: neu gebaut wird nur auf Freiflächen im Ortskern; der Mehrgeschoßwohnbau hat Signalwirkung für den gesamten Bregenzerwald; Dorfhus, Bushaltestelle, Mehrgenerationenwohnen und das neue Pfarrhaus mit Musikprobelokal, Bücherei und Veranstaltungssaal bieten eine urbane Infrastruktur im Dorf.

Lustenau/Vorarlberg, Preisträgerin

Auf der Suche nach der Mitte

Lustenau am Ufer des Alpenrheins erlebte in der zweiten Hälfte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts einen immensen wirtschaftlichen Aufstieg und einen starken Bevölkerungszuwachs. Aus den ursprünglich sieben Ortschaften entstand ein gemeinsamer Siedlungsraum. Ein Masterplan für die Zentrumsentwicklung inkl. moderiertem Strategieprozess greift seit 2010 zentrale Anliegen der Bürgerschaft auf, um gemeinsam mit ihr „Möglichkeitsräume“ auszuloten, die das Dörfliche in der einwohnerstärkste Marktgemeinde Österreichs stärken.

Ybbsitz/Niederösterreich, Preisträgerin
Die Baukulturschmiede

In Ybbsitz im niederösterreichischen Mostviertel lässt man seit den 1980er Jahren die Tradition der Eisenverarbeitung wieder aufleben, deren Geschichte in der Gemeinde bis ins 11. Jahrhundert zurück reicht. Heute ziehen sich das Thema Schmieden und das Metall überall durch – als Zeugnisse der Vergangenheit und als Thema für die Gegenwart. Die Eisenverarbeitung durchzieht auch gestalterisch den Ort – in  Geländern, Fassadenverkleidungen, entlang der Schmiedemeile, dem Museum FeRRUM sowie den prächtig sanierten Häusern der Hammerherren.

Ernsthofen/Niederösterreich, Auszeichnung

Ein Ort der Kommunikation

In Ernsthofen am westlichsten Rand von Niederösterreich herrscht ein ungewöhnlich großer Zusammenhalt unter den Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Kultur des Miteinanders und die Bereitschaft, immer und überall mit anzupacken, haben Ernsthofen zu den gemacht, was es heute ist: eine ländliche Gemeinde mit Bevölkerungszuwachs, guter Verkehrsanbindung, reichem Freizeitangebot und gepflegten Sozialbeziehungen, die in den vergangenen 15 Jahren eine Baukultur im besten Wortsinn geschaffen haben.

Moosburg/Kärnten, Auszeichnung
Zukunft wird gemacht

Aufgeteilt auf 35 Ortschaften im Hinterland des Wörthersees, pflegte Moosburg bis in die 1980er Jahre ein bescheidenes Dasein. Konsequente Beteiligungsprozesse zur Orts- und Regionalentwicklung seit dem Beginn der 1990er Jahre haben den Ort mittlerweile zur  „Innovativsten Gemeinde Österreichs“ und zur Europäischen Dorferneuerungsgemeinde gemacht. Bis 2020 soll Moosburg sogar DIE Bildungsgemeinde Österreichs werden.

Velden am Wörthersee/Kärnten, Auszeichnung
Die Rückkehr zur Baukultur

Velden am Wörthersee ist einer der bekanntesten und beliebtesten Fremdenverkehrsorte Österreichs. Im Spannungsfeld zwischen Immobilienrenditen und der sogenannten „Wörthersee-Architektur“ verfolgt die Kommune seit den 1980er Jahren unter Beteiligung der Bevölkerung Prozesse, die wieder verstärkt die Qualität der Architektur und der Raumplanung in den Fokus rücken. Die Umsetzung von Shared Space und einem vorbildlichen Bildungsquartier sowie das Augenmerk auf anspruchsvolle Architektur demonstrieren baukulturellen Flair, der diese Tourismusgemeinde unverwechselbar macht.

Fließ/Tirol, Auszeichnung
Eine steile Entwicklung

Fließ ist ein Haufendorf im Tiroler Oberland und liegt auf einem Plateau etwa 200 Meter über dem Inn. Wie viele ländliche Gemeinden hatte auch diese stark mit Abwanderung zu kämpfen. Neben fehlender Infrastruktur im Zentrum war auch die eingeschränkte Mobilität für die Menschen in den verstreuten Ortsteilen dafür ausschlaggebend. Ein Nachdenkprozess und das Ideenpotenzial im Ort haben seit 1999 zu einer Fülle von baukulturellen Aktivitäten geführt, die schließlich den Umschwung gebracht haben und dem Ort mittlerweile eine steigende Einwohnerzahl bescheren.

Region Südsteiermark, Auszeichnung
Die BauKulturlandschaft

Die Südsteiermark hat eine ausgeprägte Kulturlandschaft mit steilen Hügeln, Wäldern, Weingärten und dazwischen gestreuten landwirtschaftlichen Anwesen. Deshalb arbeitet man rund um den Naturpark Südsteiermark seit Jahren am Erhalt der richtigen Proportionen, Farben, Formen oder Materialen beim Bauen in der Region und setzt ein Fülle von Initiativen, die ein Bewusstsein für baukulturelle Qualität und einen sensiblen Umgang mit landschaftlichen Ressourcen schaffen.