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Baukulturgemeinde-Preis 2021
  • Gemeinde

    Mödling
  • Region

    Niederösterreich
  • Auszeichnung

    Preisträgerin
  • Einwohner

    24.236
  • Gemeinde-Fläche

    10,05 km2

Projektdaten & Texte: Stand 2021

Die Nähe zu Wien und zum Wienerwald machen Mödling zu einer besonders attraktiven, aber teuren Stadt. Sie hat 24.000 Einwohner:innen, davon ist ein beträchtlicher Anteil über 65 Jahre alt. Leistbares Wohnen für junge Menschen zu ermöglichen, ist ein großes Thema. In der Vergangenheit widmete Mödling konsequent kein zusätzliches Bauland, ging mit zu bebauenden Flächen sehr sorgsam um und blieb dem Gartenstadt-Konzept treu. Altes wird erhalten und Neues mit Bedacht und unter Einbindung der Bevölkerung und externen Gestaltungsbeirät:innen entwickelt. Außerdem schreckt Mödling nicht davor zurück, versiegelte Flächen wieder zu entsiegeln und versucht das Prinzip der Schwammstadt im öffentlichen Raum umzusetzen.

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Bauwerber:innen wissen schon sehr früh, was zu tun ist. Unser prozesshaftes Vorgehen wird angenommen.

Werner Deringer, Baudirektor

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Wir wollen mit unserer Baukultur respektvoll umgehen, sie aber auch vorantreiben.

Silvia Drechlser, 1. Vizebürgermeisterin

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Mit der Pilotstudie wollen wir sensibilisieren für innovative Lösungen.

Marita Widmann, Referatsleiterin Planung

Was die Bevölkerung über ihren Stadtteil weiß, kriegst du nur in Beteiligungsprozessen mit.

Johannes Pflaum, Verkehrsplaner kosaplaner

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Es war ein langer Weg, darum sind wir stolz auf das, was wir erreicht haben.

Rainer Praschak, 2. Vizebürgermeister

Die Nähe zu Wien und zum Wienerwald machen Mödling zu einer attraktiven Stadt. Seit Jahrzehnten arbeiten Verantwortliche daran, Historisches zu bewahren und Neues bedachtsam zu entwickeln. Mit Erfolg!

Wohl einer der bedeutendsten Schritte der Stadt Mödling war die Einführung eines Bauland-Kontos, dessen Kontostand sich nicht verändern darf. Wenn für einen Lückenschluss Bauland neu gewidmet wird, muss also gleichzeitig anderswo Bauland in Grünland rückgewidmet werden. Damit wurde nicht nur auf die Gefahr der Zersiedelung zum Schutz des Wienerwaldes reagiert, sondern auch einer klugen und kreativen Innenverdichtung der Weg bereitet.

Qualitätvolles Bauen
Neben einem ausgefeilten örtlichen Entwicklungskonzept haben die Verantwortlichen in Mödling verschiedene Schutzzonenkategorien definiert. Kleinteilig schützen sie den wertvollen Gebäudebestand und gestatten unterschiedliche Veränderungen. Ein Gestaltungsbeirat gewährleistet nicht nur den unabhängigen Blick von außen, sondern fungiert gleichzeitig als Ansprechpartner für bauliche Herausforderungen. Die Qualität der städtischen Veränderung wird in Mödling nicht dem Zufall überlassen. Bauwerber:innen wissen das schon früh.

Klimafit und viel Grün
Mödling hat 24.000 Einwohner:innen und der Bedarf an Wohnraum steigt. Werden neue Areale entwickelt, entsteht dies nicht nur im Dialog mit den Bürger:innen, sondern in Kooperation von Politik, Verwaltung, Planer:innen und Investor:innen. Der Freiraum ist stets im Visier. Er soll eine möglichst hohe Aufenthaltsqualität bieten, klimafit und grün sein. Zudem setzt Mödling vorbildlich auf Entsiegelung (Beispiel: Josef-Hyrtl-Platz) und Grünzonen nach Schwammstadt-Prinzip mit großer Wasserspeicher-Kapazität und kühlender Wirkung.

Und das sagt die Jury

Die Gemeinde Mödling erhält den LandLuft Baukulturgemeinde-Preis, weil …
… sie kein zusätzliches Bauland widmet, mit den unbebauten Flächen sparsam umgeht und in der Planung klare Rahmenbedingungen schafft.
… sie im öffentlichen Raum das Prinzip der Schwammstadt umzusetzen versucht und bisher versiegelte Flächen aufbricht.
… sie den Gestaltungsbeirat vielfältig einsetzt und mit ihrem Schutzzonenmodell kombiniert.
… sie dem Prinzip folgt, Altes zu erhalten und Neues mit Bedacht und unter Einbindung der Bevölkerung zu entwickeln.