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Baukulturgemeinde-Preis 2021
  • Gemeinde

    Nenzing
  • Region

    Vorarlberg
  • Auszeichnung

    Anerkennung
  • Einwohner

    6.747
  • Gemeinde-Fläche

    110,3 km2

Projektdaten & Texte: Stand 2021

Die Marktgemeinde Nenzing mit nahezu 6.800 Einwohner:innen bemüht sich aktiv um Verdichtung im Ortskern und eine zentrumsnahe Versorgung für ihre Bürger:innen. Als eine der ersten Gemeinden Österreichs hat Nenzing eine Gemeinwohlbilanz erstellt und wurde im Jahr 2017 zertifiziert. Sie unterstreicht damit ihren hohen Anspruch an ihr kommunales Handeln. Eine sorgfältige Bodennutzung findet sich in vielen verschiedenen Projekten – von der Siedlungsentwicklung bis zur Generationenmeile. Zudem lebt die Vorarlberger Kommune eine enge Zusammenarbeit in der Region und setzt interkommunale Projekte um. Dazu zählt auch das Walgaubad, das gemeinsam mit 13 Gemeinden des Walgaus entstand.

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Wenn wir in der Nutzung unseres Bodens nachlässig wären, würden das die Generationen nach uns zu spüren bekommen.

Florian Kasseroler, Bürgermeister

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Das Gemeinwohl- Zertifikat ist ein Zeichen dafür, dass sich Nenzing auf breiter Ebene engagiert.

Laura Scherer, Gemeindemitarbeiterin

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Es war toll zu sehen, wie 14 Bürgermeister über sämtliche Parteien hinweg zusammengearbeitet haben.

Oliver Tschabrun, Geschäftsführer Walgaubad

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Bei Bodennutzung und Raumplanung bauen wir auf dem auf, was Generationen vor uns gedacht und geplant haben.

Florian Kasseroler, Bürgermeister

Nenzing in Vorarlberg hat sich voll und ganz dem Gemeinwohl verschrieben – und dafür als eine der ersten Kommunen Österreichs eine Zertifizierung erhalten.

Nachhaltig, umweltfreundlich, generationengerecht und vieles mehr – so muss die Gemeinwohl-Bilanz einer Gemeinde aussehen, um ein Zertifikat zu erhalten. Es dürfte in den Genen der Nenzinger:innen liegen, im Sinne des Gemeinwohls zu handeln. Denn schon ihre Ahnen haben mit dem Schutz des „Nenzinger Himmels“ für Generationen vorgesorgt.

Die idyllische Hochalpe auf 1367 Meter Seehöhe mit über 200 Häusern wird seit fast tausend Jahren im Sommer bewohnt und beweidet. Doch die Alpe ist nicht zu verkaufen. Sie ist eine Allmende, gehört also der Gemeinschaft. Seit Mitte der 1990-Jahre wird dort außerdem nichts Neues gebaut und es gibt strenge Auflagen für Sanierungen.

Interkommunale Zusammenarbeit
Mit anderen Gemeinden gemeinsame Sache zu machen, ist für Nenzing selbstverständlich. Mit dem Nachbarn Frastanz wurde ein räumlicher Entwicklungsplan erarbeitet, um überschießenden Bodenverbrauch zu verhindern. Für das neue Walgaubad ist sogar eine Kooperation mit 13 weiteren Kommunen entstanden.

Gute Projekte brauchen Zeit
Beim Projekt „I dr’ Sidlig” am ehemaligen Fussballplatz soll neuer Wohnraum geschaffen werden. Die Gemeinde entwickelt die Fläche unter hohen Ansprüchen gemeinsam mit Anrainer:innen und Universitäten. „Alleine fünf Jahre lang haben wir herauszufinden versucht, was das Beste für den Ort ist“, so die zuständige Architektin und Raumplanerin Geli Salzmann. Auch bei bestehenden historischen Gebäuden achtet Nenzing auf einen sorgfältigen Umgang und kümmert sich um die Umnutzung.

Und das sagt die Jury

Die Marktgemeinde Nenzing erhält eine Anerkennung, weil …
… sie sich aktiv um Verdichtung im Ortskern bemüht und ihren Bürger:innen zentrumsnahe Versorgung bietet.
… sie eine enge Zusammenarbeit in der Region lebt und interkommunale Projekte umsetzt.
… sie mit der Gemeindewohlzertifizierung einen hohen Anspruch an ihr kommunales Handeln stellt.
Die Jury empfiehlt Nenzing, den Weg der Innenentwicklung konsequent weiterzugehen. Gleichzeitig sollten die Bemühungen um die Mobilisierung des Baulandüberhangs forciert und langfristige räumliche Planungsziele verfolgt werden.