Baukultur-Stammtisch in Ottensheim

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Wir laden gemeinsam mit dem afo architekturforum oberösterreich und der Gemeinde Ottensheim zum Baukultur-Stammtisch.

Gemeindesaal Ottensheim, Marktplatz 7 4100 Ottensheim Mittwoch 4. April 2018, ab 18 Uhr

Nach Impulsstatements von Elsa Brunner, Bundeskanzleramt, und Uli Böker, oö. Landtagsabgeordnete, diskutieren wir mit interessierten Gästen über die im vergangenen Jahr in Kraft getretenen Baukulturellen Leitlinien des Bundes.

Baukultur betrifft alle Österreicherinnen und Österreicher. Gelungene Baukultur steigert unsere Lebensqualität und wertet gleichzeitig den Wirtschaftsstandort Österreich auf. Sie entsteht überall dort, wo Menschen ihren Lebensraum gestalten: Gebäude, Straßen und Plätze, Verkehrs- und Infrastrukturbauten zählen ebenso dazu wie Gewerbeparks oder Dorfzentren“, so der damals zuständige Kulturminister Thomas Drozda im Juli 2017.

Unter den 20 Leitlinien finden sich Ziele wie “Mit Flächen sparsam umgehen”, “Öffentliche Mittel an Qualitätskriterien binden”, “Planungsbeiräte implementieren” und “Zukunftsfähiger Wohnbau”. Stadt- und Ortskerne sollen gestärkt, Zersiedelung soll reduziert werden. Ziel der baukulturellen Leitlinien ist zwar die aktive Mitgestaltung der Baukultur durch den Bund. Die Leitlinien sind aber rechtlich nicht verbindlich, sondern eine “freiwillige Selbstbindung des Bundes”.

Stimmen aus Oberösterreich: Die Grünen wie auch die Ziviltechnikerkammer fordern: “Der große Nachteil ist, dass die Leitlinien rechtlich nicht verbindlich sind.” Sie sollten daher bald in Gesetze einfließen.

Die Intention sei gut, grundsätzlich sollten solche Leitlinien bei einer Baupolitik mit Hausverstand selbstverständlich sein, sagt Oberösterreichs Bau- und Wohnbaureferent Manfred Haimbuchner (FP): “Es sollte aber nicht zu Begehrlichkeiten in finanzieller Hinsicht führen. Ich bin auch für eine Symbiose von kulturellem Erbe und zeitgenössischer Architektur, aber das soll kein Freibrief für alle möglichen Experimente sein.”

Manche befürchten, dass die Leistbarkeit auf der Strecke bleibe. Robert Temel, Sprecher der Plattform Baukulturpolitik, widerspricht: “Wenn man in intelligente Planung investiert, steigt die Qualität und sinken die Kosten.”

Aus dem Büro von Oberösterreichs Raumordnungsreferent Michael Strugl (VP) heißt es, dass im Land etwa der sparsame Umgang mit Flächen als Ziel schon verankert sei. Die kommunale Ebene sei sensibilisiert. Der Bund sollte auch klare Rahmenbedingungen für die Vertragsraumordnung schaffen.

Baukultur Stammtisch