“Boden g’scheit nutzen!”

Raumplanung ist die Mutter der Baukultur

Unter dem Motto „Boden g’scheit nutzen!“ stand  beim Baukulturgemeinde-Preis 2021 erstamlig der innovative Umgang mit Grund und Boden im Mittelpunkt. Gesucht wurden Gemeinden, die sorgsam mit ihren Flächen umgehen und mit intelligenten Projekten das Leben in ihrer Mitte stärken. Viele Initiativen des Sonderpreis beweisen, dass das Engagement auch abseits der Kommunen groß ist.

Ausgezeichnet wird ein langjähriger Prozess der zu nachhaltig lebenswerten Orten führt – durch aktive Ortskernstärkung, qualitätvolles Bauen im Bestand, klimbewusste Entsiegelung und Begrünung, guter BürgerInnenbeteiligung, fortschrittliche Mobilitätskonzepte, konsequentes Einsetzen von Raumplanungsinstrumenten, Qualitätvolle Architektur durch Gestaltungsbeiräte und eine Wettbewerbskultur …

Illustration Was ist Baukultur? Madlyn Miessgang

Wie Baukultur mit Raumplanung zusammenhängen wurde für die Ausstellung „Boden g‘scheit nutzen“ illustriert. © Madlyn Miessgang


5 Gründe
Warum es sich lohnt g’scheit mit Grund und Boden umzugehen:

So ein schöner Ort!
Ein kompakter, lebendiger Ort mit kreativen und zeitgemäßen Formen von Wohnen, Arbeiten, Handel und Freizeit ist schön und hat Charme. Rund um den Ort gibt es eine intakte Kulturlandschaft, die nicht von Einkaufszentren zerschnitten ist und durch die man sich gern bewegt. Das ist nicht nur für den Tourismus schön, sondern vor allem für die Menschen, die dort leben!

Gutes Klima in der Gemeinde
Weniger Flächenverbrauch außerhalb des Ortskerns bedeutet weniger Versiegelung. Weniger Versiegelung bedeutet weniger Hitze, die sich über Beton- und Asphaltflächen staut. Das sorgt für einen angenehmeren, kühleren Alltag im Sommer. Und wer Ortskerne stärkt reduziert das Verkehrsaufkommen und beflügelt Ideen für alternative Mobilitätskonzepte. Das ist ein großer Beitrag zum Klimaschutz!

Wir halten zusammen!
In einem kompakten, lebendigen Ort trifft man sich – beim Einkaufen im Geschäft, auf dem Weg zur Arbeit oder zur Ärztin, beim Ausruhen auf dem Bankerl am Hauptplatz. Da kommt man ins Plaudern und lernt auch neue Leute kennen. So entsteht der soziale Kitt in der Gemeinde, der für ein starkes Zusammenleben enorm wichtig ist.

Fahr nicht fort – kauf im Ort!
Die lokalen Geschäfte und Dienstleister leben von einem lebendigen Ort. Ist genügend Frequenz da, siedeln sich auch neue Geschäfte an, die wiederum mehr Frequenz bringen. Auch kleine Läden mit Kreativ- oder Nischenprodukten, oder junge Unternehmen können dann überleben. Der Ortskern selbst wird zum Einkaufszentrum.

Geld sparen
Nicht zuletzt ist es wichtig zu betonen: Ein kompakter Ortskern spart Kosten und schont das Budget! Die Gemeinde muss weniger Geld für kostenintensive Infrastruktur außerhalb des Ortes aufwenden. Das gesparte Geld kann für andere Herzensprojekte verwendet werden – etwa die Neugestaltung des Hauptplatzes, den Ausbau des Kindergartens, die Förderung von Start-Ups.